Heute weiß man, dass vor dem Kastell einst eine Schlacht stattfand. Das Schlachtfeld aber wurde damals nicht aufgeräumt. So konnte man römische Waffen finden, aber auch Pfeile, die vom Volk der Vandalen hergestellt worden waren. Den Tathergang kann man nicht mehr rekonstruieren, weil die Waffen auch von Kriegsgegnern wiederverwendet oder nachgebaut wurden.
Nach einem Spaziergang erreichten wir den nachgebauten Limes-Wachtturm. Allerdings weiß man nicht mit Sicherheit, wie diese Türme im Original aussahen. Viele waren aus Holz gebaut und verwittert. Bausteine andererseits wurde später abgetragen und an anderer Stelle neu verbaut. Die Wachttürme standen im Abstand von 800 Metern zueinander, damit sie Wachsoldaten Kontakt miteinander aufnehmen konnten. Der Obergermanisch-Raetische Limes wurde als Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau gebaut. Das „Imperium Romanum“, also der Machtbereich der Römer, reichte aber über diese Grenze hinaus, weil die römischen Soldaten auch auf germanischem Gebiet patrouillierten.
Zurück im Römermuseum erfuhren wir während einer Führung, dass zum Kastell auch ein „vicus“, also ein Dorf mit den Familien der Soldaten und Handwerkern, und zwei Bäder gehörten. Die Reste des Römerbads mit Hypokausten-Heizsystem sind noch gut zu sehen. Besonders interessant waren die Weihealtäre. 24 wurden in Osterburken gefunden; 17 davon standen in den Badruinen. Bei fast allen konnte man am Anfang die Kürzel „IOM“ lesen. Sie stehen für „Jupiter Optimus Maximus“, was übersetzt „Jupiter, der Größte und der Beste“ heißt. Die meisten Begriffe auf Inschriften wurden gekürzt, da es schwierig war, auf solchen Steinen zu schreiben, bzw. zu meißeln. Außerdem waren solche Steine teuer und wenn man einen Fehler gemacht hat, dann war es schwer diesen auszubessern. Die Worte wurden auf den Steinen durch einen Stern oder Punkt getrennt - zum besseren Unterscheiden der Wörter. Übrigens: Unser heutiges Alphabet stammt von dem Volk der Phönizier. Sie siedelten ursprünglich in Palästina. Aus ihren Buchstaben entwickelten sich das hebräische, griechische und schließlich unser römische Alphabet.
Zum Schluss konnten wir in einem Workshop unsere eigene, kleine Ledersohle gestalten.
(Emma, Tamara, Emilia, Lara, Manuel, Silvio, Laurence, Pascal, Sebastian, Diego, Jonas)