90 Schülerinnen und Schüler freuen sich am Goethe-Gymnasium über ihre bestandene Abiturprüfung. In einer feierlichen Abendveranstaltung in der Jahnhalle wurde ihnen am Freitag, 04. Juli 2024, das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife und Preise für herausragende Leistungen überreicht. Vier Schüler erreichten die Bestnote von 1,0: Julia Wohland, Noah Fritz, Charlize Schlottmann und Jule Mühlchen. Der Gesamtdurchschnitt des Jahrgangs war mit 2,17 ausgezeichnet.
Schulleiter Bernhard Krabbe griff in seiner Rede das Abiturmotto „Abicetamol – Der Schmerz hat ein Ende“ auf. Er gab zu Bedenken, dass es vielleicht keiner Schmerztabletten brauche, um einen vermeintlichen Schulschmerz zu lindern. Allein die Zeit wirke schon nachhaltig auf die Erinnerung ein. Im besten Fall würden vergangene Erfahrungen euphemistisch verändert, vielleicht sogar verklärt. Die Reorganisation von Erinnerung könne man sogar aktiv mitgestalten. Erfolge nach größeren Herausforderungen, die Teilnahme an Konzerten wie Exkursionen oder Augenblicke, in denen die Schrullen der Lehrer in Erscheinung traten – das könnten solche erinnerungswürdigen Blitzlichter in der Schulzeit gewesen sein. Herr Krabbe wünschte allen Abiturienten, dass es diese Anekdoten sein werden, die man sich später gerne erzählen wird.
Oberbürgermeister Pfeiffer zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Abiturienten und gratulierte ihnen zu ihrem Abschluss. Die Abiturfeier sei ein großer Tag für sie und eine Eintrittskarte für das weitere Leben, die „erkämpft, erarbeitet, erlernt werden musste“. Jetzt sei der Moment gekommen, von dem ab die jungen Erwachsenen ihre Zukunft in die Hand nehmen und gestalten könnten. Dafür wünschte er viel Erfolg. Auch an die Lehrkräfte und die Eltern gab er Glückwünsche weiter. Ohne sie seien die Erfolge nicht vorstellbar. Der Oberbürgermeister unterstrich die Bedeutung des Goethe-Gymnasiums als „Kaderschmiede“ der Gaggenauer Industrie und des heimischen Erwerbslebens. Hier würden Talente entdeckt und entfaltet - und damit die Grundlagen für berufliche Karrieren geschaffen. Dem Goethe-Gymnasium sicherte er auch in Zukunft die Unterstützung der Stadt als Träger zu.
Die Scheffelpreisrede stand in diesem Jahr Maya Schenk zu. Sie erbrachte die besten Ergebnisse im Leistungsfach Deutsch. Maya Schenk war es ein Anliegen, die bleibende Relevanz sogenannter Klassiker der Literatur zu unterstreichen. Über den Schulunterrricht und seinen Analysen hinaus, vermögen sie uns in eine andere Welt zu entführen, neue Perspektiven auszuleuchten, gesellschaftliche Kontroversen vielseitig zu betrachten sowie mitzureißen oder zu fesseln. Gelesen wurden in der Kursstufe bspw. Georg Büchners „Woyzeck“ oder „Galileo Galileo“ von Bertold Brecht. Unter den zeitgenössischen „Klassikern“ hob Maya Schenk Juli Zehs „Corpus Delicti“ hervor, das sie dringend zur Lektüre empfahl.
Den Sozialpreis des Fördervereins erhielten Nergis Kilic und Helena Senger. Den Werner-Stober-Preis für Musik erhielt Niklas Manz. Preise für herausragende Leistungen in den MINT-Fächern gingen an Julia Wohland, Noah Fritz und Alina Miler. Zwölf wurde das Internationale Abitur mit bilingualer deutsch-englischer Ausrichtung vergeben.