Im Jahr 2018 jährt sich die Gründung des Staates Israel zum 70. Mal. Auf sechzehn doppelseitig bedruckten Stehtafeln wird im Lichthof des zweiten Obergeschosses die Geschichte des jüdischen Volkes von der Landnahme des Landes Kanaan durch den Moses-Nachfolger Josua bis in die Gegenwart dargestellt. Zur Auftaktveranstaltung der Ausstellung richtete Oberbürgermeister Christof Florus ein Grußwort an alle Besucher. In seiner Rede machte er darauf aufmerksam, dass es sich um ein „schwieriges Thema“ handle, das uns daran erinnere, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei, sondern immer wieder neu erarbeitet werden müsse. Michael Schmidt (Gymnasium Neuenbürg) führte in einem Impulsvortrag in die Ausstellung ein. Er betonte, dass Ausstellungen kein Relikt aus der Vor-Internet-Zeit seien, obwohl man die reinen Sachinformationen längst bequem von zu Hause recherchieren könne. Das Proprium einer Ausstellung liege in der öffentlichen Auseinandersetzung mit einem direkten Gegenüber: „Die Kommunikation entwickelt sich vom reduzierten Schlagabtausch zum ganzheitlicheren persönlichen Gespräch. Auf einmal ist meine Stimme, mein Aussehen, meine Körpersprache, also meine ganze Person und Persönlichkeit Teil des Gesprächs. All das kann uns die vernetzte Welt mit oft anonymen ´Followern´ oder ´Hatern´ so leider nicht bieten.“ Michael Schmidt rief dazu auf, die Ausstellungsinhalte zu prüfen, die eigene Meinung zu reflektieren, sich zu positionieren und die eigene Meinung im persönlichen Gespräch wie auch im politischen Diskurs zu vertreten. Zoé Hassenstein und Julia Maisch begleiteten mit zwei Stücken von Felix Mendelsohn Bartholdy („Lied ohne Worte“) und Johann Sebastian Bach („Air“) die Eröffnung. Für Getränke und Butterbrezeln sorgte ein SMV-Team. Die Ausstellung wird bis Ende November im Goethe-Gymnasium zu sehen sein. Insbesondere die Geschichts- und Gemeinschaftskundeklassen werden mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die Ausstellung besuchen.
Eröffnung der Ausstellung „1948 – Staatsgründung Israels“